Du sollst aus dem Blasorchester herauszuhören sein. Deine Stimme ist die Wichtigste. Wenn alle leise spielen, dann spielst du laut.
Du brauchst dich vor der Probe nicht einblasen. Das ist nicht vornehm. Du brauchst auch nicht stimmen. Wenn ein paar Töne nicht kommen, die anderen blasen sie für dich schon mit.
Mach beim Blasen ein finsteres, grimmiges Gesicht, etwa so wie Napoleon nach der Schlacht von Waterloo.
Die Blasproben sind nur für Minderbegabte. Du kannst es auch so. Darum fehle öfter mal. Wenn du aber trotzdem kommst, dann komme wenigstens zu spät – man erkennt daran deine Genialität.
Außerdem ist das vornehm und hebt dich aus den gewöhnlichen Bläsern hervor.
Die Anweisungen und Erklärungen des Dirigenten gelten natürlich nur für die anderen. Du weißt ja alles besser und langweilst dich. Es ist gut, wenn du das durch Gebärden- oder halblaute
Bemerkungen zum Ausdruck bringst.
DU hast es nicht nötig nach Noten zu blasen, denn du hast Anspruch darauf, dass dir deine Stimme vom Dirigenten vorgesungen wird und damit basta!
Die Notenhefte leben länger, wenn Du den Deckel nach hinten klappst, alle Blätter knickst oder rollst und das Ganze ab und zu fallen lässt. Im übrigen gehen dich die Notenhefte nichts an, das
ist Sache des Notenwartes.
Versäume keine Gelegenheit, dich mit dem Nachbarn zu unterhalten, das belebt die Blasprobe und der Dirigent kann dann viel konzentrierter arbeiten.
Achte gut darauf, dass deine Leistungen gebührend anerkannt werden. Kritisiere viel und weise darauf hin, dass früher selbstverständlich alles besser war.
Vergiss nie, dass es ein besonderes Entgegenkommen ist, dass du überhaupt mitbläst und dass du bestimmt der ideale Musiker bist.