Rückblick: 1968 bis heute

Im November 1968 fand eine Wiederbelebung des Vereins mit Hilfe der Verbliebenen, einigen Ehemaligen sowie manchem Neuzugang statt.


In den Jahren 1969 und 1970 konnte der damalige Bürgermeister Johann Müller –zuerst als 2. Vorsitzender und später dann als langjähriger 1. Vorsitzender des Musikvereins – die Musiker wieder zur Aktivität im Verein bewegen. Seiner umsichtigen Leitung ist es zu verdanken, dass der Verein seinen Bestand sichern konnte. Unter dem Dirigenten Leo Stappen wurden in absehbarer Zeit wieder gute Fortschritte erziehlt. Durch die damals ständig steigenden Leistungen konnten bald tüchtige Nachwuchskräfte für den Verein begeistert werden. Ab 1970 veranstaltete die Musikkapelle dann jedes Jahr ein gemeinsames Konzert mit dem Kirchenchor, welches in der Regel sehr gut besucht wurde und bei den interessierten Gästen steigenden Anklang fand.


Die finanzielle Belastung des Musikvereins war zu dieser Zeit enorm. Es mussten viele alte Instrumente wegen ihres schlechten Zustands ersetzt oder repariert werden. Außerdem wurden in den folgenden Jahren neue Uniformen beschafft und die laufenden Kosten des Vereins fielen ebenfalls ins Gewicht. Ohne die Hilfe vieler Spenden wäre diese schwierige Zeit nicht zu meistern gewesen, da die Entgelte für bezahlte Auftritte angesichts solch hoher Kostenbelastungen nicht ausreichten.


Über die Jahre hinweg entwickelte sich eine breite Basis an guten Musikern, die den Fortbestand des Musikvereins Schmidtheim sicherten, jedoch droht dem Musikverein in absehbarer Zeit ein Nachwuchs-Problem. Das immer größer werdende Freizeitangebot, v. a. über die Grenzen der Gemeinde hinaus, erschwert es dem heimischen Musikverein neue Leute für die Musik zu begeistern. Die Tatsache, dass nicht -wie oftmals angenommen- ausschließlich Volksmusik vom Musikverein dargeboten wird, wird gerne übersehen, aber wie man an unserem Repertoire sehen kann, bieten wir auch eine große Auswahl aus der modernen (Blas-) Musik. Ein guter Mittelweg ist bei uns gefunden worden, so dass sich daraus auch die große Altersspanne der aktiven Musiker erklären lässt.


Neuzugänge wurden und werden zu jeder Zeit im Musikverein herzlich empfangen und ab und zu haben wir sogar das Glück, dass ein bereits ausgebildeter Musiker mit seinem Instrument vor unserer Tür steht und sagt: „Hallo, kann ich bei euch mitspielen?!“ Dies ist leider die Ausnahme. Daher kann man die Bereitschaft einiger Weniger nicht genug loben, die sich an der Ausbildung neuer Musiker viele Jahre lang maßgeblich beteiligten: Karl Schumacher, Heinrich Winzen, Peter Müller, Benno und Ulrich Hohn.


Aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des MV Schmidtheim wurde vom 23. bis 25. Juni 1989 das 17. Kreismusikfest in Schmidtheim durchgeführt. Besonders durch den großartigen Festzug durch den Ort und das gemeinsame Spiel der Musikkapellen des Kreisverbandes Euskirchen auf dem Schlosshof wird dieses Kreismusikfest in bester Erinnerung bleiben.


Nach mehrjähriger Pause veranstaltet der MV zusammen mit dem Kirchenchor Schmidtheim zum Patronatsfest „Sankt Martin“ seit 1993 wieder alljährlich ein Gemeinschaftskonzert mit Theaterabend im Bürgerhaus. Diese, aus dem Dorfleben in Schmidtheim nicht mehr weg zu denkende Veranstaltung, erfreut sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung.


Das 100-jährige Vereinsjubiläum 1999 wurde vom 18. bis zum 20. Juni zunächst mit einem großen Zapfenstreich auf dem Schlosshof in Schmidtheim begangen, bei dem der Musikverein vom Tambourkorps Marmagen unterstützt wurde. Nach anschließendem Festzug ins Bürgerhaus fand dort unter Mitwirkung des MV Frohngau der Festkommers mit Ehrungen und Ansprachen statt.


Am 20. Juni fanden dann anlässlich des runden Jubiläums das 24. Kreismusikfest und das 10. Gemeindemusikfest der Gemeinde Dahlem im Bürgerhaus Schmidtheim statt. Ein weiterer Meilenstein in der Vereins- und Musikgeschichte des Musikvereins.


Seit 2006 richtet der Musikverein Schmidtheim das alljährliche Oktoberfest in Schmidtheim aus. Vor einer nahezu originalgetreuen Festwiesn-Kulisse und der eigens aus Bayern importierten Band verwandelt sich das Bürgerhaus in Schmidtheim in ein Meer aus blau-weiß. Das Fest ist bereits im ersten Jahr –trotz spektakulärer Panne- gut besucht gewesen, so dass die Fortsetzung selbstverständlich wurde.